Satire: Neulich bei den Jagdgegnern


Wie befinden uns im „Ottoman”, einer Kneipe in einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen. Es ist drei Uhr nachmittags an einem Wochentag. Das „Ottoman“ hat eine große Wasserpfeife im Fenster stehen (früher war es ein Damenmodengeschäft, dann ein Eine Welt-Laden) und serviert hauptsächlich Kaffee, billigen Rotwein und Säfte. Es gehört einem ehemaligen Streetworker und einem ehemaligen Kölner Türsteher. Das Essen ist schlecht und wird kaum nachgefragt. Nebenan gibt es aber einen Imbiss. Das „Ottoman“ ist der zwangsläufige Treffpunkt jüngerer, unkonventioneller Gäste, denn es gibt in dem Ort gar keine andere Gaststätte als die „Hubertusstube“ und den nicht minder traditionellen „Reichsadler“. Aus diesem Grunde trifft sich auch das „Aktionsbündnis gegen die Jagd“ im „Ottoman“.
Mittwochnachmittags hat vom Bündnis niemand etwas vor – wie meistens auch an jedem anderen Nachmittag der Woche. Manuela arbeitet nach einem kurzen Ausflug als Sachbearbeiterin in der Sparkasse nunmehr halbtags im „Bauchladen“, Gernot, der unter seinem Vornamen leidet und Veganer ist, ist Sonderschullehrer und "nimmt gerade eine Auszeit", Humbert studiert wieder – nach einer Art auswärtiger „Dienstzeit“ bei den Autonomen, die er verletzungsbedingt und teilweise aus ideologischen Gründen (er war Trotzkist geworden) abbrechen musste – Monika ist Schülerin aus einem Arzthaushalt und Joshua lebt von „Stütze“ wie er sagt, also Hartz IV. Eigentlich heißt er Peter. Er wollte Mal Pfarrer werden.
                                          
Das Aktionsbündnis hat noch weitere Mitglieder, darunter auch eine Reihe kleiner alter Damen, meist Rentnerinnen und Katzenliebhaberinnen, die Geld spenden sowie ein paar Jugendliche, denen es zu fad ist „einfach so rumzuhängen“ und die „Bock auf Action“ haben. Der harte Kern der auch ideologisch einwandfreien Führungsmitglieder beschränkt sich aber auf die fünf genannten Funktionäre oder „Kader“ wie sie sich selbst nennen. Und heute, heute ist der Tag, dem „Schweinesystem“ und natürlich auch der Jagd, das geht manchmal etwas durcheinander, wieder Mal den finalen Stoß zu versetzen. Denn eins ist sicher, der Kapitalismus wird irgendwann zwangsläufig … aber schalten wir uns lieber unbemerkt in das Gespräch ein.
                           
„Castor war Scheiße“, sagt Humbert. „Wenig Krawall, der Zug ist doch irgendwie durchgefahren und mir hat noch so’n Bulle auf’s Maul gehauen, gerade, als keiner fotografiert hat“. „Du hast n Gewaltproblem, Humbi“, wirft Gernot nachdenklich ein. „Wirklich, unser Protest muss gewaltlos sein.“ „Gewaltlos, so’n Shit. Du weißt doch, wie die gegen uns vorgehen, der Staat und die ganzen, denk’ doch an Stuttgart 21, da ham sie so’m Rentner sogar die Augen kaputtgemacht, mit dem Wasserwerfer.“ „Was hat denn Stuttgart mit dem Castor zu tun“, unterbricht Monika. „Das in Stuttgart ist doch ganz was anderes, auch so’n verbürgerlichter Protest“. „Jo, das ist von'n Spießern ausgegangen, glaub ich. Aber ist doch egal, Du musst das System treffen, wo du es treffen kannst. Und die nehmen beide die Bahn, der Castor und die anderen“.
„Schluss jetzt“ beendet Manuela autoritär das Geplänkel zwischen Humbi, sozusagen dem revolutionären Flügel, und Gernot, dem gewaltlosen Intellektuellen. „Wir woll’n doch ne Aktion besprechen. Auf der Müllerwiese oben und um den angrenzenden Teich herum soll ne Jagd stattfinden. Die woll’n Gänse abknallen, die Bonzen. Hab ich von nem Freund.“ „Scheißnazis“ murmelt Humbert. „Was hat n das mit Nazis zu tun?“, klagt Gernot. „Is doch egal“, sagt Manuela, „zuhörn“.
„Also nächsten Samstag woll’n die da raus, die Gänse abknallen, die Jäger. Wir müssen was dagegen machen“. „Scheißjäger“, murmelt Humbert. „Auf’s Maul brauchen die“. Er bestellt sich noch ein Bier. „En Großes“.
                         
Monika denkt nach: „Gänse sind unsere Freunde. Gänse sind so nett. Toll wie die fliegen können, obwohl sie so schwer sind. Und schwimmen und…“. Sie sieht fragend in die Runde. Sie weiß nichts über Gänse, außer, dass sie fliegen und schwimmen können. Aber sie liebt sie. „Gänse sind wachsam, sie haben die Römer damals vor Feinden gewarnt“, doziert Gernot aus Resten bürgerlicher Erziehung. Wie in der Schule, hört ihm niemand zu. „Scheißgänse“ murmelt Humbert und bestellt sich noch ein Bier in einem schlechtgespülten Glas.
Manuela bringt wieder Ordnung in ihre kleine Truppe. „Lasst uns dagegen vorgehen. Tiere werden hier von Lusttötern e r m o r d e t. Wir brauchen zwei Beobachtertrupps mit voller Dokumentationsausrüstung und ein bewegliches Führungselement. Wär’ doch gelacht, wenn wir denen nichts am Zeug flicken könnten, den Jägern“. Gernot ist hellhörig geworden „Wie hattest Du Dir das gedacht, Manu?“ „Ganz einfach, die ha’m doch keine Ahnung, die Lodenheinis, die knallen einfach alles ab, was da fliegt. Auch geschützte Arten und so. Wir nehmen das ganze mit Video und auf Fotos auf und stellen das auf unsere Homepage. Dann geht’s noch an die kleene Zeitung hier und wir machen n Flugblatt mit den Adressen von den Killern drauf. Monika, du kennst die doch über deine Alten. Die killen garantiert auch andere Tiere. Weißt Du, die killen auch Katzen und Hunde und sogar Menschen. Nur so zum Spaß.“ „Nur Doku ohne Störung is doch doof“ sagt Joshua langsam. Er muss sich anstrengen, deutlich zu sprechen. „Damn it, war das Zeug stark, das ich geraucht hab“, denkt er ebenso langsam bei sich. „Right“, sagt Humbert. „Denen geben wir was auf’s Maul, den Jägern. Die schlachten da ganz einfach so unschuldige Tiere ab. Könnte auch ein Mensch sein, wär’ denen egal. Die killen alles, was sie kriegen. Pro Jahr machen die 40, 50 Leute alle, sag ich dir. Mausetot. Manche selbst Jäger. Das is ok. Aber dazu auch Unschuldige. Wird dann vertuscht. Die ham Knarren, sag ich dir, Wahnsinn. Pumpguns und so. Geiles Zeug dabei. Ultrabrutal.“ „Keine Gewalt, keine Gewalt“, beginnt jetzt Gernot zu skandieren und hebt beide Hände wie ein Gefangengenommener. Manuela schließt die Augen.
                         
„Also n Dokutrupp, das macht Gernot mit seiner Kamera und vielleicht nimmst Du den Jimmy mit. Der kann gut mit seiner Videokamera. Oder der von seinem Alten“. „Klar“, sagt Gernot. Trupp, das Wort mag er nicht, hört sich militärisch an. Aber filmen, das ist ok. Keine Gewalt, zumindest keine Gewalt gegen Menschen und früh nach Hause. Es ist nämlich jetzt schnell dunkel. Zu dunkel zum Filmen. Und Susi, mit der er zusammen lebt und zwei Kinder hat, die ist auch nicht so sauer. Nur vielleicht wegen der Wäsche, denn man saut sich da immer so ein, draußen. Und Susi, die macht ja die ganze Wäsche und kocht und putzt und und und. Doof, dass sie immer so lange arbeiten muss auf ihrem Gymnasium. Die Noten da und der ganze Stress. Nein danke.
„Der andere Dokutrupp, das sind Humbert und Elke“, bestimmt Manuela. „Ihr müsst ganz nah ran und die toten Tiere drauf kriegen. Am besten ihr verwickelt die Jäger noch in nen Streit und filmt das ab. Immer auf die Knarren filmen“. „Geil. Knarren.“, sagt Humbert. „Denen geb ich auf’s Maul und die geile Elli hat auch so’n geiles Fahrgestell, da könn’ wir uns Mal drüber unterhalten“. „Du Fascho“, giftet ihn Monika an. „Humbi, halt die Schauze“, kommandiert Manuela. Sie weiß, dass Humbert der einzige ist, der sich traut, die Konfrontation zu suchen. Gut, nen Hochstand ansägen und umkippen. Das konnte man mit Gernot und Joshua so gerade noch machen. Wobei Gernot noch flennte, wenn man Pech hatte, weil er die Aggression nicht vertragen konnte, die sich dadurch ausdrückte, dass sich Sägezähne in Holz fraßen. Und Joshua, ja der müsste zur Abwechslung bei Kräften sein und nich wieder total stoned. Gemeinsam mit Monika und zwei jungen Männern „aus besserem Hause“ hatte sie in eine Nerzfarm eingebrochen und rund 1.000 Nerze freigelassen. Nur hundert konnten wieder eingefangen werden, meist von Bullen und Jägern. Noch Mal hundert waren einfach weg und der große Rest verreckt. Scheiß drauf, besser tot als gefangen. Nur die Medienfuzzis hatten das wieder Mal nicht verstanden. Total kommerzialisiert das ganze System. Die beiden Jungs waren wegen Monika dabei und ließen sich später nicht zu einem Einbruch in das Geschäft eines Kürschners überreden, wo man Pelze besprühen wollte. Verdammte Memmen.
                          
Humbert war total doof. Aber der tat etwas. Und Monika. Zwei Mann nur. Wenig, aber besser als nix. Mann waren das Zeiten gewesen an der Uni. Die zwei Semester Sozialpädagogik hatten sich doch gelohnt. Immer feste druff.
„Also zum Thema, ich bin mit nem Handy und Monika zur Koordination da und Joshua betreut die Presse. Lass Mal deine Kontakte spielen. Hast doch Mal ne Weile bei dem Anzeigenblatt als Bote gearbeitet.“ „Ja, das schon. Aber jetzt mach’ ich mehr auf Internet“. „Ich auch“, warf Gernot ein, „ich bin auch in so nem Veganer-Forum. Obwohl, die sind ganz schön hart, so von wegen Gewalt gegen die, die Gewalt ausüben“. „Kenn ich“, sagt Humbert und trinkt einen großen Schluck, „Macht kaputt, was euch kaputt macht“. „Schnauze jetzt“, unterbricht Manuela. „Die Einteilung ist klar. Termin und Ausrüstung sind auch klar. Jetzt müssen wer noch en bisschen Kohle klar machen für die Aktion und uns einlesen“. „Einlesen, wozu n das?“, fragt Humbert. „Damit du was von Gänsen weißt und weißt, wie die aussehen“ erklärt Manuela, „vor allem, damit du weißt, welche die schießen dürfen und welche nicht“. „Ach so“ murmelt Humbert in sein Bier. Sein „Scheißgänse“ geht fast im Glas unter. „Die dürfen gar keine schießen, die ham kein Recht, ein Lebewesen zu töten“, intoniert Gernot. Manuela verdreht wieder die Augen.
                  
Schließlich ist es so weit. Ein saukalter Morgen auf der Müllerwiese. Kein Jäger da, kein Journalist da. Manuela ist natürlich da, ganz in Schwarz. Sturmhaube. Teleskopschlagstock am Koppel. Monika ist da in so einem doofen bunten Sportanzug mit Wanderschuhen. Gernot ist nicht gekommen. Hat Stress mit Susi. Die ist wieder Mal ausgezogen mit den Kindern. Joshua ist da, aber wieder total vollgedröhnt. Er hat stecknadelgroße Pupillen und starrt vor sich hin. Humbert ist da und trägt seine Hand in einem Verband. Er hat auch ein blaues Auge und will nicht darüber sprechen. Eine Videokamera hat er nicht dabei. Elke ist nicht gekommen und Jimmy auch nicht. Er hat Stubenarrest, weil er eine Mathearbeit verhauen und seinen Alten angelogen hat. Nieselregen setzt ein. Es ist kalt. So langsam ist kein trockener Faden mehr am Leib. „Die kommen nicht, die Scheißjäger“, stellt Manuela jetzt endlich fest. „Ham Schiss“ sekundiert Monika. Auch das wäre schon ein Erfolg. Joshua starrt vor sich hin. Speichel läuft ihm aus dem Mundwinkel. „Ach was, die brauchen auf’s Mal, die Killer“, gröhlt Humbert. Er tritt mit seinen Springerstiefeln gegen eine Wassertonne, die ein Bauer auf der Weide hat stehen lassen. „Macht kaputt, was euch kaputt macht. Ich geh jetzt zurück in die Stadt und greif mir da en paar von den Kapital… von diesen Jägern, Tierkiller.“
Monika fängt an zu heulen. „Alles umsonst. Die killen irgendwo anders ihre Gänse. Das ganze war’n fieser Trick“. Joshua starrt vor sich hin. „Kann mich wer mitnehmen“, sagt er langsam. „Heim. Ich muss heim“.
Es gibt immer wieder Rückschläge, denkt Manuela. Aber wir warn auch schlecht vorbereitet. Auf der PETA-Seite nur son Gefasel „das unbekannte Leben von Enten und Gänsen“, „Gänse lieben es, ihr Gefieder zu putzen“, Bullshit. Keine Rede von den Lusttötern. Nur son Veganerzeug für Gernot, den Spinner. „Gänsemord“, sagt der Bund für Tierschutz. BUND und NABU lehnen die Jagd auf Gänse ab. Aber sonst nix. Kritiker, ok, aber Weicheier. Aber das System wird endlich scheitern, schon an seinen inneren Widersprüchen. Woanders lief es doch auch so gut, neues Jagdrecht im Saarland, Verbot von Fallenjagd und Hundeausbildung an lebenden Tieren. Krass. Da ham wer so nem Pelzladen ne Stinkbombe reingeworfen. Superlange Schonzeiten. Wild raus aus dem Wald und so. NRW würde auch bald kippen. Linke, Grüne, na ja, die Sozen waren wieder Mal zu feige für einen klaren Schlussstrich. Wie 1918 eben. Es ist Zeit, dass sich die Jagd nach den Bedürfnissen der Allgemeinheit richtet, dass sie sich modernisiert. Schluss mit Hermann Görings Jagdrecht und so. Wenn die Sozen nur nich so bremsen würden. Keine Ahnung, wovor die Angst hatten, Jagd ist doch so’n Reichensport. Wie Golf halt. Die wählen die doch sowieso nicht. Und die Knarren kommen weg, raus aus den Haushalten und irgendwann auch weg von den Bullen und den Soldaten. Keine Waffen, keine Jagd, kein Krieg. Nur noch ne zuverlässige Truppe für die gesellschaftliche Ordnung. Ganz solide Genossen nur noch.
Und jetzt heim. Die Gänse. Scheiß auf die Gänse. Alles umsonst gepaukt. „Die Gänse (Anserinae) sind in der biologischen Systematik der Vögel eine Unterfamilie der Entenvögel. …“. Wen interessierte das schon?
                    
Diskurskritik
Dieser Text ist eine Satire. Zugegeben es ist ein "ätzender" Text und die Figuren sind stark überzeichnet, der Kontext erfunden etc., aber wie immer hat der Text einen ernsten Hintergrund und soll nicht primär ein humoristisches Unterhaltungsprogramm darstellen. Obwohl die große Zahl Leser unserer Satire über Waffengegner in den Redaktionsstuben und die zustimmenden Mails freundlicherweise nicht nur Inhalt, sondern auch Stilform gewürdigt haben.

Es geht uns erneut um Kritik an einem gegenwärtigen Diskurs - diesmal zur Jagd.
Dies ist primär ein Jagdblog, es tritt für die Interessen der Jagd und der Jäger ein - auch wenn ein besonderer Schwerpunkt auf Jagdwaffen liegt. Im Vordergrund der Jagd stehen nicht die Jagdwaffen, sondern da steht die Jagd selbst.
Die Betreiber des Blogs verstehen, dass es Jagdgegner gibt - ja einer von uns hat früher sogar selbst die Jagd eher kritisch gesehen. Das war jedoch, bevor er sich damit wirklich auseinandergesetzt hat. Diese inhaltliche Auseinandersetzung hat dann zum Jagdschein geführt und weiter zu einer der intensivsten jagdlichen "Karrieren", die uns persönlich bekannt sind. Insofern verstehen wir Kritik an der Jagd. Wir teilen sie nicht, aber wir verstehen sie.
                                 
Was wir aber nicht verstehen, ist erstens (das erinnert an manche Waffengegner) die Form mancher Auseinandersetzung und zweitens der Inhalt mancher Anti-Jagdkampagne.
Zur inakzeptablen Form jagdlicher Auseinandersetzung gehört nicht nur Gewalt gegen Sachen (Umwerfen und Beschädigen, schlimmer noch gefährliches Sabotieren von jagdlichen Einrichtungen wie z.B. Hochständen), sondern auch die Rechtfertigung von Gewalt - gegen Sachen und auch gegen Menschen. So haben wir in einem Veganer-Forum verbale Ausfälle und erhebliche Gewaltphantasien gegen Jäger gefunden (und dokumentiert), die im Schutz der Anonymität teilweise potenziell strafbare Inhalte vermitteln und ethisch nicht mehr nur bedenklich, sondern strikt abzulehnen sind. Sie sind schlicht unmenschlich.
Einige Beispiele: "Diese Jägerpisser sollten aufpassen, dass nicht eines Tages ein paar gewaltbereite Tierfreunde das Ruder in die Hand nehmen werden! Hass, Wut und Trauer kann sehr schnell zu einer explosiven Mischung werden!" oder "Dass schwer gestörten Killern (sprich Jägern) das Denken nicht möglich ist, weil sie kein Gehirn im Schädel haben, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist, dass einige Angehörige dieses Abschaums der Menschheit gelegentlich die Konsequenz besitzen, sich für all ihre an wehrlosen Tieren begangenen Verbrechen selbst zu erschiessen oder erschiessen zu lassen". oder "Unter Adolf Hitler mordeten die perversen Gestalten in den Konzentrationslagern, heute morden sie legal in der Natur". oder "Was ich demjenigen, der dieses Verbrechen [im Bild erlegter Fuchs] begangen hat, wünsche ist, dass er ... , wenn er irgendwann Mal selber Kinder hat, von einem ebenso psychopathischen Killer heimgesucht wird ...". Ein von einem Nutzer verwendetes Logo besteht aus dem Text "I like hunting acidents". Einige drastischere Zitate haben wir aufgrund des starken Anteils an Fäkalsprache und anderen Unschönheiten weggelassen.
                
Ebenfalls inakzeptabel sind unserer Meinung nach Inhalte wie Desinformationskampagnen, die etwa behaupten, jährlich würden von Jägern zahlreiche Unfälle und Morde verübt und Stilblüten produzieren wie "Viele Jagdunfälle werden erst gar nicht gemeldet, lieber lässt man sich die Hand von einer Dorfkrankenschwester verbinden." oder "Nicht verbergen lassen sich »Jagdunfälle« mit tödlichem Ausgang oder Fälle, in denen ein Fehlschuss zu schweren Verletzungen führte. Fast jede Woche ist in den Zeitungen eine solche Meldung zu finden - meist nur sehr klein unter »Vermischtes«."
Mag man da noch einwenden, vielleicht lesen wir die falschen Zeitungen, so dürfte ein solcher Irrtum bei einem der folgenden Sätze nicht mehr vorliegen: "Amokläufe werden fast immer mit Jagdwaffen durchgeführt. Mann kann nicht mehr davon sprechen, dass legal erworbene Waffen bei Straftaten nur eine geringe Rolle spielen. Der Amokläufer von Erfurt bspl. erwarb seine Waffe legal bei Frankonia Jagd, einem Jägerausrüster." oder "Für einen Mörder in spe wäre es im Hinblick auf das zu erwartende Strafmaß eventuell dennoch eine, zugegeben anstrengende Option, sich mit dem Ziel seines Hasses anzufreunden, es zur Wildschweinhatz zu überreden und den tödlichen Schuss als Jagdunfall zu tarnen." So geht es auf einschlägigen Seiten munter weiter, ohne dass die Inhalte wahrer würden. Wer angesichts tatsächlicher stattfindender Gewaltverbrechen, z.B. an Kindern, unbescholtene Büger, die der Jagd nachgehen als "Lusttöter" bezeichnet, disqualifiziert sich für jedes weitere Gespräch.
                    
Und schließlich gibt es eine muntere Szene von "Tierbefreiern" und ähnlichen Fanatikern, über deren Tun zumindest gesamtgesellschaftlich weitgehend Konsens besteht: Es ist gefährlich und es ist abzulehnen. Aber ein paar Sympathiesanten gibt es schon, die sich klammheimlich freuen, wenn wieder Mal zugeschlagen wurde. Zu oft sind solche Aktionen nichts anderes als Ersatzhandlungen, weil man ohnehin, dem Kapitalismus, dem Staat, den Behörden etc. pp. "ans Leder" will. Aber das ist nicht ungefährlich. Besser sägt man einfach nachts alleine einen Hochsitz um oder stört eine Gesellschaftsjagd zusammen mit 17 anderen Jugendlichen mit der Trillerpfeife. Widerstandskämpfer zu sein, kann ja heute so leicht sein ...